Über Jahrhunderte hinweg war die Stadtkirche die Hauptkirche Göppingens. Durch das Wachstum des Stadtgebiets wurde im 20. Jahrhundert die Oberhofenkirche wieder wichtig; neue evangelische Kirchen wurden im Reusch, im Waldeck und im Bodenfeld gebaut. Allerdings ist Göppingen seit Mitte der sechziger Jahre sehr stark vom demografischen Wandel betroffen. Lebten damals noch 27.000 Evangelische in der Kernstadt, so sind es heute nur noch etwa 8.000. Zahlreiche evangelische Familien sind aus der Stadt ins Umland gezogen; dafür kamen viele Mitbürger mit Migrationshintergrund in die Stadt.
Das hatte zur Folge, dass die Stadtkirchengemeinde immer kleiner wurde. Seit der Fusion mit der Oberhofengemeinde und dem Ruhestand des letzten Stadtkirchenpfarrers hat die Stadtkirche keinen eigenen Pfarrer mehr. Die Stadtkirchengemeinde Oberhofen feiert ihre Gottesdienste überwiegend in der Oberhofenkirche.
Für die Stadtkirchengemeinde Oberhofen und die Gesamtkirchengemeinde Göppingen ist es Last und Aufgabe zugleich, zwei große und bedeutende Kirchen im Herzen Göppingens zu erhalten. Aber es besteht Einigkeit, dass die Stadtkirche als Gotteshaus mitten in unserer Stadt erhalten werden soll.